Landrat Markus Bauer und zahlreiche Weggefährten verabschieden Kreisbrandmeister Hans-Ulrich Robitzsch nach 32 Jahren im Dienst des Salzlandkreises aus dem aktiven Dienst.
Bernburg/Könnern. Es sollte ein kleines Frühstück zum Geburtstag werden – tatsächlich aber waren Landrat Markus Bauer und Feuerwehrkameradinnen und Kameraden aus dem gesamten Salzlandkreis sowie ehemalige Wegbegleiter der Kreisverwaltung, des DRK Bernburg im Salzlandkreis, der Polizei, des THW und der Bundeswehr am vergangenen Sonnabend nach Könnern zum Gerätehaus der hiesigen Feuerwehr gekommen, um Kreisbrandmeister Hans-Ulrich Robitzsch gebührend aus dem aktiven Einsatzdienst zu verabschieden. Der Könneraner hatte mit seinen 70 Jahren die Altersgrenze erreicht. Wie herausragend sein Dienst als Feuerwehrmann für die Gesellschaft im Salzlandkreis und darüber hinaus war, zeigte die Schar an Weggefährten, die Uli, wie sie ihn nennen, die ihren Dank aussprachen und alles Gute für die Zukunft wünschten.
Das übernahm zuerst Landrat Markus Bauer in seiner Laudatio. Er sagte, er habe Hans-Ulrich Robitzsch in all den Jahren, in denen er für den Salzlandkreis als ehrenamtlicher Kreisbrandmeister wirkte, als verlässlichen, integren Menschen kennen und schätzen gelernt. „Du hast unterschiedliche Perspektiven zusammengebracht und warst stets um Kompromisse und Ausgleich bemüht. Das war nicht nur im Sinne der Sache wertvoll, es hat auch unsere Zusammenarbeit geprägt.“ Der Landrat betonte, Hans-Ulrich Robitzsch habe sowohl als Führungskraft der Feuerwehr als auch als Mensch Maßstäbe gesetzt – insbesondere in schwierigen Situationen. „Wir alle können dir nicht genug danken für deinen Einsatz über Jahrzehnte.“ Zuletzt übte er die Funktion des Kreisbrandmeisters mit dem Dienstgrad des Hauptbrandinspektors aus, die höchste Funktion bei der Feuerwehr.
Hans-Ulrich Robitzsch wurde 2007 Kreisbrandmeister im Salzlandkreis. In seinen beinahe zwei Jahrzehnten in dieser Funktion meisterte er gemeinsam mit den Fachdiensten des Katastrophenschutzes im Salzlandkreis einige Krisen. Dazu zählte das Busunglück auf der A14, bei dem 13 Menschen ums Leben kamen, der Erdrutsch am Concordiasee bei Nachterstedt 2009, das Hochwasser 2013 an Elbe und Saale sowie das Hochwasser der Helme 2024 in Mansfeld-Südharz sowie zuletzt Waldbrände in den Landkreisen Wittenberg und Harz. Er war darüber hinaus fester Bestandteil des Katastrophenschutzstabes des Salzlandkreises. Weil er bereits 1994 im damaligen Kreis Bernburg zum Kreisbrandmeister berufen worden war, war er mit 32 Jahren der dienstälteste Kreisbrandmeister in Sachsen-Anhalt. Für sein Engagement wurde er nicht nur vom Landrat geehrt, der 70-Jährige erhielt auch das Abzeichen des Deutschen Feuerwehrverbandes für seine 50-jährige Mitgliedschaft. Er war bereits Träger des Ehrenzeichens des Brand- und Katastrophenschutzes Sachsen-Anhalt in Silber sowie der Dienstzeitanstecknadel für 50 Jahre aktiven Dienst.
Anlässlich der feierlichen Verabschiedung wurde Hans-Ulrich Robitzsch zunächst von der Traditionsgruppe Staßfurt mit einem W50 und einem Wartburg abgeholt und zum Feuerwehrgerätehaus gefahren. Dort begrüßten ihn die Musikzüge der freiwilligen Feuerwehren aus Crüchern und Biere. Neben vielen Feuerwehrkameradinnen und Kameraden aus dem Salzlandkreis war auch der Vorsitzende des Landesfeuerwehrverbandes Kai-Uwe Lohse gekommen, um ihm für sein Engagement zu danken und ihn auszuzeichnen.